ZUKUNFT Michelstadt

Innenstadt-Foren

Worum geht es?

Zur aktiven Teilhabe der Michelstädter Gesellschaft an den innerstädtischen Entwicklungsprozessen finden regelmäßig Innenstadt-Foren statt. Das Innenstadt-Forum ist ein offenes Veranstaltungsformat, zu welchem alle Interessierte herzlich eingeladen sind. Im Rahmen des Bundesförderprogramms „ZIZ“ werden die Innenstadt-Foren zur Stärkung innenstadtbezogener Kooperationen zweimal jährlich bis August 2025 durchgeführt. Im Fokus stehen der kontinuierliche Austausch, die Beteiligung an aktuellen Entwurfsplanungen sowie das gemeinsame Handeln für die Belebung der Innenstadt. Zudem werden Projekte vorgestellt, die im Rahmen des Verfügungsfonds „Schönes Michelstadt“ realisiert werden. 

Wie wird das umgesetzt?

Bereits am 20. Juni 2023 wurden erstmals die Tore des Innenstadt-Forums in der Odenwaldhalle für die breite Stadtgesellschaft geöffnet. In einem sehr konstruktiven „Miteinander“ haben sich über 100 Bürgerinnen und Bürger an vier „Themeninseln“ zu aktuellen Fragen der (Innen-)Stadtentwicklung ausgetauscht. Die „Themeninseln“ kristallisierten sich in den aktuellen Beteiligungsprozessen heraus und bildeten insbesondere vier Handlungsschwerpunkte: 

  • Angebotsstrukturen,
  • Kultur, Veranstaltungen und Marketing,
  • Mobilität und Erreichbarkeit,
  • Stadtraumqualität und öffentlicher Raum.

Gemeinsam wurden mit den beteiligten Planungsbüros Kaczmarek Städtebau und Stadtplanung, Rittmannsperger Architektur Stadtentwicklung Projektentwicklung, der Stadtmanufaktur sowie dem Innenstadtmanagement der Stadt Michelstadt laufende Projekte vorgestellt sowie Anregungen der Bürgerinnen und Bürgern aufgenommen. 

Zahlreiche Ideen und Überlegungen sind von der cima moderiert und mit den beteiligten Fachbüros erörtert und dokumentiert worden. Gesondert festzuhalten ist, dass durchweg an allen Thementischen eine Stärkung des Fußverkehrs mit gleichzeitiger Reduzierung des motorisierten Verkehrs in der Innenstadt gefordert wird. Mit der Veranstaltungsreihe Innenstadt-Forum ist ein erster Meilenstein gelegt, um die Michelstädter/innen aktiv in die laufenden Prozesse einzubeziehen und ihre Bewertung der aktuellen Situation und die Zukunftsvorstellungen aufzunehmen. Die Ergebnisse werden im Weiteren in die bereits laufenden Konzepte einfließen.

Zusammenhang in der Innenstadtentwicklung

Die Veranstaltungsreihe Innenstadt-Forum wird in den Gesamtprozess des Bundesfördprogramms "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" bis zum Ende des Förderzeitraums im August 2025 eingebunden. Die Ergebnisse der Beteiligungsprozesse finden so Beachtung in die unterschiedlichen Planungs- und Entwurfsprozesse Rund um das Thema der zukünftigen Entwicklung der Michelstädter Innenstadt. Ende November wird das Format Innenstadt-Forum in die dritte Runde gehen. 

Aktueller Stand / Zeitplan / Termine

Auch dieses Jahr und 2025 wird die Bevölkerung in Michelstadt aktiv an den Prozessen der Innenstadtentwicklung beteiligt. Hierfür werden pro Jahr zwei Innenstadt-Foren den geeigneten Rahmen zur Teilnahme für die Bürgerinnen und Bürger bieten.
Über die genauen Termine informieren wir Sie rechtzeitung und freuen uns über eine aktive Teilnahme.

Beteiligte

  • Innenstadtmanagement Michelstadt

    Frankfurterstraße 3

    64720 Michelstadt

    E-Mail: innenstadt@michelstadt.de

    Telefon: 06061 74 625

  • beautragte Planungsbüros
  • Stadtentwicklungsbüro cima
  • Bürgerinnen und Bürger aus Michelstadt
  • weitere Interessierte

Förderkulisse

  • Bundesförderung „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“
  • Umsetzungszeitraum: 01.03.2023 bis 31.08.2025

Informationen und Downloads

3. Forum

3. Innenstadtforum unter dem Motto „Gemeinsam Michelstadt gestalten!“

Michelstadt. Am 22. November ab 19 Uhr drehte sich in der Odenwaldhalle alles um das Thema „Gemeinsam Michelstadt gestalten!“. Die Michelstädter waren von der Stadtverwaltung mit Unterstützung der cima Beratung und Management GmbH und dem Planungsbüro Rittmannsperger zum 3. Innenstadtforum eingeladen, um sich
über den aktuellen Stand der Konzepte für die Innenstadtentwicklung zu informieren und mitzudiskutieren. Im Fokus standen dabei folgende drei Themen:

- Wie kann ein Sanierungskonzept für die Odenwaldhalle aussehen?
- Welche Chancen bringt eine Gestaltungssatzung für unsere Innenstadt?
- Wie soll sich das Gelände des Bienenmarktes zukünftig entwickeln?

Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Bürgermeister Dr. Tobias Robischon führte Stefan Leuniger vom Büro cima Beratung und Management GmbH durch die Tagesordnung und wies in seinen einleitenden Worten auf den Verfügungsfonds „Schönes Michelstadt“ hin. Jeder aus Michelstadt könne teilnehmen und Verschönerungsideen vorschlagen. Insgesamt stünden für diese Projekte bis August 2025 150.000 Euro aus öffentlichen Mitteln zur Verfügung, die unbedingt genutzt werden sollten. Dann übergab er das Mikrofon an Architekt und Städteplaner Michael Böhme vom Planungsbüro Rittmannsperger aus Darmstadt, der als erstes einmögliches Sanierungskonzept für die Odenwaldhalle vorstellte.

„Möglichkeitsräume“ in der Odenwaldhalle
Aufgrund des Denkmalschutzes der Halle liege der Schwerpunkt des Nutzungskonzeptes auf einem geringen baulichen Eingriff bei größter Nutzungsbreite. „Es soll ein Ort gestaltet werden, um Kontakte zu fördern und
Begegnungsräume zu schaffen“, führte Böhme aus. „Ziel ist es, mit dem Bestand möglichst schonend umzugehen. Der größte Eingriff könne der Einbau eines Aufzuges für den barrierefreien Zugang aller Geschosse sein. Mit einer Reihe kleiner baulicher Veränderungen könnten sogenannte „Möglichkeitsräume“ entstehen, z.B.
für Schulungen, Sport und vieles mehr. „Mit dem vorhandenen Gerüst können wir viel anfangen“, lautete Böhmes Fazit.

Gestaltungssatzung für den Erhalt des Stadtbildes
Architekt Ingo Rohleder von Rittmannsperger erläuterte im Anschluss Ziele, Konzeptentwurf und weitere Vorgehensweise beim Thema Gestaltungssatzung. Ziel sei es, das Stadtbild durch Kontinuität zu erhalten und zu pflegen, aber auch ergänzende Maßnahmen bezüglich Gärten und Grünflächen zur privaten Nutzung
des öffentlichen Raums umzusetzen und nicht zuletzt dabei Klimaschutz und Barrierefreiheit zu berücksichtigen. Die Gestaltungssatzung lege beispielsweise fest, dass Neubauten und Umbauarbeiten so zu gestalten seien, dass Firstrichtungen, Giebelstellung, Dachneigung und Traufhöhe sich in den historischen Baubestand
einfügen. Als Beispiele nannte er, dass Fachwerk, Naturstein und Holzverschindelungen erhalten bleiben und Fenster aus Holz eingebaut werden müssten, Fassadenbeleuchtung nur an bestimmten Gebäuden zulässig sei und viele weitere Punkte mehr, die in der Gestaltungssatzung festgelegt seien. Aber auch moderne Aspekte würden berücksichtigt, beispielsweise soll die Neufassung der Satzung den Einbau von Solaranlagen zulassen. „Sollte die Gestaltungssatzung nun von den Gremien beschlossen werden, wird die Satzung in Form einer Fibel alle Punkte abbilden und mit Beispielfotos unterstreichen“, so Rohleder.

Viele Nutzungsmöglichkeiten für das Bienenmarktgelände
In seinen Ausführungen über das Neugestaltungskonzept für das Bienenmarktgelände knüpfte Michael Böhme an das 2. Innenstadtforum und die dort präsentierten Konzepte an. Aus Vorstellungen der Bürger sei ein neuer Vorschlag entstanden, der einen Mittelweg aller Konzepte unter Berücksichtigung der Bürgerideen abbilde und verschiedene Anforderungen der Nutzung multifunktional erfülle. „Es handelt sich um eine sehr große Fläche, so dass es Sinn machen würde, eine Umgestaltung in verschiedenen Bauabschnitten anzugehen und nach und nach mit zusammenfügbaren Modulen zu ergänzen“, erläuterte der Städteplaner. „Im ersten Schritt wären die Neuordnung der Stellplätze, die Entsiegelung von Flächen und der Bau einer Pergola denkbare Maßnahmen.“ Als zweites könnte die Hasenzahlhalle zusätzliche Nutzungsrichtungen finden. Darin könnte beispielsweise
der Wochenmarkt innen stattfinden oder sie könnte sich zu einem überdachten Außenbereich entwickeln und sich als Standort für ein Streetfood-Angebot eignen. Als mögliche Module für die Zukunft sei der Bau einer neuen Veranstaltungshalle für Konzerte, ein Parkhaus und eine Wohnbebauung eine sinnvolle Ergänzung für die
Nutzung des Festplatzes. „Bei allen Planungen ist die Verortung des Bienenmarktes auf dem Gelände gesetzt“, schloss Böhme seine Ausführungen ab.

Beim gemeinsamen Austausch im Anschluss der Ausführungen konnten sich die
Teilnehmer des Innenstadtforums detailliert über jedes Konzept informieren und mit
den Veranstaltern über die Vor- und Nachteile sowie weitere Ideen austauschen.

Quelle: Pressestelle Stadt Michelstadt